Freundschaften strukturieren das menschliche Zusammenleben maßgeblich. In der politikwissenschaftlichen Forschung allerdings werden diese sozialen Kategorien bislang nicht genügend beachtet. Sie galten lange Zeit als marginale, weil scheinbar rein private Phänomene. Judith Gurr arbeitet systematisch heraus, dass Freundschaft auch eine zentrale Kategorie der Politik ist. Politische Freundschaften sind in der aristotelischen Typologie auf dem philia-Konzept beruhende Zweckfreundschaften: Als elementare Machtinstrumente politischer Führungspersonen und -gruppen sind sie nützliche Machterwerbs-, Machtsteigerungs- und Machterhaltungspraktiken, politisches und soziales Kapital. Damit verbinden sich wichtige Fragen: Welche Funktionen hat Freundschaft für die Politik heutiger Gesellschaften? Wie kann sich Freundschaft im politischen Machtspiel der Moderne auswirken? Die Autorin untersucht diese Fragen am Beispiel des Verhältnisses von Margaret Thatcher und Tony Blair zu ihren Freunden, Gönnern und Getreuen.
Freundschaft und politische Macht : Freunde, Gönner, Getreue Margaret Thatchers und Tony Blairs
Judith Gurr
bookPolitische Freundschaft bei Hofe : Repräsentation und Praxis einer sozialen Beziehung im französischen Adel des 17. Jahrhunderts
Christian Kühner
bookAmong friends? : On the Dynamics of Maori-Pakeha relationships in Aotearoa New Zealand
Agnes Brandt
bookHof, Macht, Geschlecht : Handlungsspielräume adeliger Amtsträgerinnen am Hof Ludwigs XIV
Regina Schleuning
bookFaces of Communities : Social Ties between Trust, Loyalty and Conflict
bookNahbeziehungen zwischen Freundschaft und Patronage : Zur Politik und Typologie affektiver Vergemeinschaftung
bookRächer und Gerächte : Konzeptionen, Praktiken und Loyalitäten der Rache im Spiegel der attischen Tragödie
Bernadette Descharmes
bookVarieties of friendship : Interdisciplinary perspectives on social relationships
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