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Geerbtes Schweigen

E-book


Bis zu 300.000 Menschen wurden zwischen 1939 und 1945 Opfer der NS- "Euthanasie". Die Erforschung und Aufarbeitung der individuellen und gesellschaftlichen Folgen der "Euthanasie"-Morde steckt jedoch noch in den Kinderschuhen. In diesem Werk begibt sich Bernhard Gitschtaler nun auf die Suche nach den GrĂŒnden des Verschweigens und VerdrĂ€ngens und dessen Folgen.

Bis heute ist es beinahe unmöglich die Namen der "Euthanasierten" öffentlich zugĂ€nglich zu machen. Nicht selten ist der Grund dafĂŒr die direkte oder indirekte schuldhafte Verstrickung einzelner oder sogar mehrerer Familienmitglieder in den Mordprozess vermeintlich beeintrĂ€chtigter Verwandter. Aber auch die gesellschaftliche Stigmatisierung dieser Opfergruppe – vor, wĂ€hrend und nach der NS-Herrschaft – stellt ein Hindernis dar, das eine Aufarbeitung und somit Verarbeitung der erlebten und geerbten Traumata der Nachkommen verhindert. Dem Autor gelingt es mit seinen

Forschungen, österreichischen Familien bei der Suche nach ermordeten Vorfahrenzu unterstĂŒtzen und den innerfamiliĂ€ren, zumeist von massiven Konflikten begleiteten Aufarbeitungs- und Auseinandersetzungs prozess von bis zu drei Generationen in einer Familie mitzuverfolgen.

Zum ersten Mal wird nicht nur ĂŒber "Euthanasie"-Opfer und deren Nachfahren gesprochen, sie selbst sind es, die in diesem Buch zu Wort kommen.