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Gute Beziehungen nach unten : Roman

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WĂ€hrend manch einer sich an der CĂŽte d'Azur oder in Venedig auf den sonnigen Promenaden dahintreiben lĂ€sst und an den Spieltischen das GlĂŒck herausfordert, rumort es im heimischen London in der Konservativen Partei: Der Parlamentssitz fĂŒr Bishop's Cross soll 1959 neu vergeben werden, und die beiden jungen Konkurrenten könnten unterschiedlicher nicht sein. Es herrscht alles andere als Einigkeit, und Sir Edwin Turbot, politisches Urgestein der Konservativen, hat zudem den ebenso raubeinigen und trinkfreudigen wie hochadeligen Parteifreund Marquis Canteloupe in Schach zu halten, der auf seine alten Tage revolutionĂ€re Schrullen entwickelt und in »staatlich subventionierte Erholung fĂŒr alle« zu investieren gedenkt. Damit nicht genug, steht Turbot ein gesellschaftliches Großereignis, die Hochzeit seiner Tochter ins Haus — unpassenderweise mit einem linksintellektuellen Bestsellerautor, der weder von standesgemĂ€ĂŸer Herkunft noch besonders wohlerzogen ist. Als dann auch noch ein kompromittierender Brief auftaucht, der die wahre Rolle der Regierung in der kĂŒrzlich erst ausgestandenen Sueskrise enthĂŒllt, ist jegliche Gediegenheit dahin, und es beginnt eine wilde Jagd.

Simon Raven (1927—2001) fĂŒhrt im fĂŒnften Band seiner Romanreihe »Almosen fĂŒrs Vergessen« vergnĂŒgt die Machtspiele derjenigen vor, die gerne auf dem gesellschaftlichen Parkett die Geschicke anderer lenken, sich dabei aber zu Beginn der 60er Jahre nicht mehr nur den angestammten Gegnern, sondern neuen, unerwarteten und mitunter pikanten Entwicklungen und Widrigkeiten ausgesetzt sehen. Und er zeigt, dass die Strippen ganz oben niemals ohne die Freunde ganz unten gezogen werden.