Heldin erschien zuerst in StĂŒrmischer Morgen und ist eine ErzĂ€hlung von Heinrich Mann.
Auszug:
Der junge Beamte streckte den Kopf aus dem Schalter.
»Kommen Sie nur alle Tage selbst, FrÀulein«, rief er Grete Pinatti nach; »dann sind wir bereits ein Postamt erster Klasse.«
Grete lachte, ĂŒber ihren FĂ€cher hinweg, laut auf. Lina drehte sich ernst lĂ€chelnd um, und vor ihr machte er eine kleine scheue Verbeugung.
»Er hat Angst vor dir, er muà in dich verliebt sein«, meinte Grete. Lina verzog ein wenig den Mund, trÀumerisch geringschÀtzig.
Die heiĂe Luft schlich ihnen entgegen; der Platz brannte weiĂ im weiten Bogen der HĂ€user mit gebauchten Balkonen und geschlossenen grĂŒnen FensterlĂ€den.
»Jetzt zum Bertanza«, sagte Grete; und sie betraten den dumpfigen Schatten des mit Stoffen und Schachteln vollgestopften Ladens. WÀhrend sie BÀnder aussuchten, raunte Grete:
»Er hat sie wieder geprĂŒgelt; siehst du die Streifen?«