Wohl erstmals in der neueren Literatur beschäftigt sich ein deutscher Autor mit den Erlebnissen eines im Zweiten Weltkrieg aus Russland nach Deutschland verschleppten Zwangsarbeiters. Der Autor (Jahrgang 1938) beschreibt eine fast wahre Lebensgeschichte in einem spannenden, nicht loslassenden Roman. Der 16-jährige Ivan erfährt die deutsche Besetzung 1941, kommt durch seine ehemaligen Schulkamera-den schnell mit Partisanengruppen in BerĂźhrung und erlebt auf seiner Reise als Zwangsarbeiter durch halb Europa, von Kursk Ăźber Mitteldeutschland bis in eine deutsche GroĂstadt den Krieg auf seine Weise. Seine erste Liebe kommt bei einem Ăberfall ums Leben, die keimende Zuneigung zu einer Bäuerin, deren Mann in Stalingrad kämpft, wird von der Abberufung zu seinem Arbeitseinsatz in eine Munitionsfabrik erstickt. Nach Ende des Krieges bleibt Ivan in Deutschland, geht eine lustvolle Beziehung ein, scheitert aber damit - der kulturelle Gegensatz und das Heimweh sind zu groĂ. Seit seiner Zwangsrekrutierung begleitet ihn ein Papier, das ihm die deutscherseits amtlich bestätigte RĂźckkehr nach Hause, in sein Dorf, verheiĂt. Wird der Traum der RĂźckreise wahr? Intensiv, detailgenau und ohne Brutalität schildert der Autor die Lebensgeschichte eines einzelnen Zwangsarbeiters und setzt ihm damit ein literarisches Denkmal - stellvertretend fĂźr viele Leidensgenossen.