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Juan Luis Vives (1492-1540)

E-book


Diese Publikation zur Erforschung der historischen Entwicklung einer "Wissenschaft Soziale Arbeit" am Beispiel des in Vergessenheit geratenen (Armenpflege)Konzeptes "De subventione pauperum" (1526) des spanischen Humanisten, Voraufklärers, Europäers und Sozialreformers jüdischer Herkunft, Juan Luis Vives (1492-1540), möchte eine Lücke schließen. Vives war Vertreter einer dramatischen Übergangsepoche vom Mittelalter zur frühen Neuzeit. Hier ergeben sich vergleichbare schwierige Herausforderungen, wie sie Übergangszeiten immer charakterisieren, und wie wir sie auch heute unter dem Umbau des Sozialstaates (wieder) zu bewältigen haben.

Die frßhneuzeitliche Armenpflege war gekennzeichnet durch eine Form der "Sozialdisziplinierung", die durch "Individualisierung", "Kommunalisierung", "Pädagogisierung" und "Bßrokratisierung" die Masse entwurzelter Menschen zu grundlegenden Verhaltensveränderungen und Anpassungen zu bringen suchte. Dies bedeutet(e) bis in die heutige Zeit hinein fßr Empfänger Üffentlicher Leistungen, sich rechtfertigen zu mßssen, warum sie diese Leistungen beanspruch(t)en. Vives hat auf dem Fundament der abendländisch jßdisch-christlichen Gerechtigkeits- und Verpflichtungsethik eine kritische Gesellschaftsanalyse seiner Epoche vorgenommen. Der historische Rahmen seiner anrßhrenden Biographie im Schatten der Inquisition und die sozialpolitische Konzeption dieses Humanisten stehen im Mittelpunkt der Untersuchung.