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Juden gibt es hier nicht

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Wie kommt man dazu ein solches Buch zu schreiben? Aufgewachsen in Hägglingen, einem Dorf im Unteren Freiamt (Kanton Aargau, Schweiz), stellte ich mir oft die Frage, woher eigentlich die Geissmann stammen? Warum gibt es deren so viele in Hägglingen? Ein Familienname, der eher selten vorkommt, erscheint hier stark konzentriert.

Vor etwa fßnf Jahren begann ich mit der Durchsicht der Akten im Staatsarchiv in Aarau und im Stiftsarchiv Beromßnster. Da immer mehr interessante und unerwartete Fakten auftauchten, begann ich das Ganze in Buchform zu bringen. Das Buch enthält viele historische Informationen, die ßber eine Familiengeschichte hinausgehen.

Einige Geissmann entdeckte ich zufällig im Elsass. Bis heute sind einige Geissmann in den elsässischen jßdischen Gemeinden aktiv. Wanderten etwa die ersten Geissmann aus dem Elsass ins Freiamt ein? Waren es etwa Juden? So abwegig erschien mir diese Vorstellung nicht, kannte ich doch viele Juden mit Namen wie Libermann, Zucker-mann, Seligmann, Frommann, etc. aus Politik und Literatur.

Allein schon diese Vorstellung rief bei Gesprächspartnern heftigen Widerspruch hervor: Die Geissmann seien schon immer hier gewesen, im katholischen Freiamt habe es keine Juden gegeben, Juden hätten kein Land besitzen dßrfen, etc.

Ich wollte es nun genauer wissen, und stellte folgende These auf:

Beim Geschlecht Geissmann handelt es sich um einen jĂźdischen Familiennamen, die Vorfahren der Geissmann waren zugewanderte Juden.

Dieses Buch fasst meine gewonnenen Erkenntnisse zusammen. Es folgt chronologisch meinen Untersuchungen und Entdeckungen. Ich nehme also heute den Faden auf und ziehe soweit wie mÜglich. Viele Dokumente, die fßr den Lesefluss zu ausfßhrlich wären, werden im Anhang zusammengefasst.