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Kapital und Ideologie : Die Graphic Novel nach dem Buch von Thomas Piketty

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In "Kapital und Ideologie" analysiert Piketty die Geschichte der EigentĂŒmergesellschaft seit der Französischen Revolution bis heute. Er stellt fest – und belegt das immer wieder –, dass Eigentum dazu tendiert, sich zu konzentrieren, sodass die Ungleichheit in der Gesellschaft stets zunimmt. Dies wiederum fĂŒhrt dazu, dass das Wachstum der Wirtschaft ausgebremst wird, da der Konsum nachlĂ€sst, denn die Reichen können ihr Kapitaleinkommen kaum konsumieren. Nur die beiden Weltkriege haben diese Entwicklung zeitweise aufhalten können, doch seit dem Sieg des Neoliberalismus in den 1980er Jahren schreitet die Umverteilung des Eigentums zugunsten der Reichen und Superreichen wieder krĂ€ftig voran. Dies ist nur möglich, weil das Eigentum fĂŒr heilig erklĂ€rt wird, weil die staatlichen Institutionen, die Politik, die veröffentlichte Meinung, das SelbstverstĂ€ndnis der Reicheren und MĂ€chtigeren in der Gesellschaft – kurz, die Ideologie – dazu dient, Ungleichheit zu zementieren.

Dagegen fasst Piketty die Möglichkeit einer durch staatliche Umverteilung gerechteren und zufriedeneren Gesellschaft ins Auge. Claire Alet und der Zeichner Benjamin Adam bringen Pikettys Gedanken in die Form der Geschichte einer französischen Familie ĂŒber acht Generationen hinweg. Immer wieder fĂŒhlen sich die Mitglieder der Familie von der EinfĂŒhrung einer – womöglich sogar progressiven – Einkommensteuer oder von Steuern auf ihren Besitz bedroht, doch sie können ihr Vermögen trotz Steuer, Krieg oder Inflation wahren und erweitern. Schließlich aber stĂ¶ĂŸt Lea, die JĂŒngste in der Familie, in der alten Familienvilla an der See auf die alten Listen mit der AufzĂ€hlung der Sklaven, fĂŒr deren Verlust ihre Vorfahren entschĂ€digt wurden – eine der Quellen des Familienvermögens. Und sie beginnt zu ĂŒberlegen, ob nicht eine gerechtere Gesellschaft möglich wĂ€re. Und dafĂŒr hat Piketty einige VorschlĂ€ge.