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Lebendige Seelsorge 1/2014 : Global Prayer

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In den 1960er Jahren rief man Gastarbeiter ins Land, weil es an eigenen ArbeitskrĂ€ften mangelte. Zeitversetzt ist dies nun auch in der katholischen Kirche der Fall. So ist es inzwischen keine Seltenheit mehr, dass in einer Gemeinde am Niederrhein, in Bayern oder Oberösterreich ein indischer, polnischer oder nigerianischer Priester am Altar steht und in der Pastoral tĂ€tig ist. Diesen MĂ€nnern geht es vielfach wie den ersten Arbeitsmigranten: sie beherrschen die Sprache oftmals nur ungenĂŒgend, kommen meist fĂŒr einen befristeten Zeitraum, fĂŒhlen sich fremd und haben Heimweh. Obgleich sie gerufen wurden, um hier zu helfen, sind sie nicht ĂŒberall willkommen. Denn das, was sie mitbringen, scheint nur bedingt kompatibel zu sein mit der hiesigen Kultur und den Gepflogenheiten in den Gemeinden. Das alles sind GrĂŒnde fĂŒr eine wechselseitig vertrackte Situation. Dies haben inzwischen auch die deutschen Bischöfe erkannt, denn sonst hĂ€tten sie wohl kaum eine Untersuchung in Auftrag gegeben, die sich dem Thema auslĂ€ndischer Priester in deutschen Diözesen annimmt. In seinem Beitrag stellt Karl Gabriel die zentralen Ergebnisse dieser Studie vor. Franz Gmainer-Pranzl beleuchtet die Frage, ob innerhalb der deutschsprachigen Kirche durch den Einsatz von auslĂ€ndischen Priestern ein Prozess begonnen hat, der den Charme von Weltkirche erlebbar werden lĂ€sst. Hans-Joachim Sander stellt in seinem Beitrag die besondere Bedeutung von Migrationserfahrungen fĂŒr die VerkĂŒndigung des Glaubens in globalisierten Zeiten hervor. Dass in einem solchen Prozess des globalen Glaubens Zumutungen wie positive Entdeckungen stecken können, belegen die BeitrĂ€ge von Rockson Chullickal OCD, der als indischer Karmelit im Rheinland tĂ€tig ist, und von Franz Weber MCCJ, der auf seine Jahre als Combonimissionar in Brasilien zurĂŒckblickt. Anne Kurlemann berichtet davon, wie die Erzdiözese Bamberg durch gezielte Schulungsmaßnahmen versucht, auslĂ€ndische Priester besser fĂŒr den Einsatz vorzubereiten und in ihrem Arbeitsalltag zu begleiten und Chibueze Udeani plĂ€diert in seinem Beitrag fĂŒr das EinĂŒben einer Kommunikation, die BrĂŒcken baut.

Von weltkirchlichen Erfahrungen berichten außerdem Dietmar MĂŒĂŸig, der ein Institut in La Paz mit seinem schöpfungstheologischen Schwerpunkt vorstellt, sowie Carolin Auner, die von den "Jesuit Volunteers" erzĂ€hlt.