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Lucia

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Lucia wagt sich kaum in dem Gelaß umzusehen, ihre ZĂ€hne klappern vor Angst. »Laßt mich wieder fort,« stammelt sie und will sich erheben; aber sie spĂŒrt, wie unter dem zielenden Blick der Bellincona ihr Wille gelĂ€hmt wird und ihre Glieder sich nicht vom Sesselholz zu lösen vermögen. Da erblickt sie den Totenkopf auf dem Gestell in der Ecke. Die Angst lĂ€ĂŸt ihre Glieder zittern und es lĂ€uft ihr eisig ĂŒber den RĂŒcken. Die Bellincona setzt sich neben sie hin und streichelt liebreich ĂŒber ihre zitternden Knie. »Ah, das Ärgste ist vorĂŒber, und Ihr habt Euch bald an den Anblick der VergĂ€nglichkeit gewöhnt. Der Totenkopf ist nur das Mahnzeichen fĂŒr den JĂŒnger der Magie, daß auch sein Vorhaben von dem Schatten des Todes bedroht wird. Im ĂŒbrigen wollen wir uns mit dem Knochenwerk nicht lĂ€nger abgeben, sondern in die Tiefe der Geheimnisse dringen. Es ist also Euer Wille, die Liebe Eures Herzerkornen gefestigt zu sehen und seine Liebe vor jeder Gefahr bewahrt zu wissen? Ihr wollt die verderbende Wirkung eines andern Frauenblickes aus dem Bereich der Möglichkeit ausgeschaltet wissen?«