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Massenpsychologie und Ich-Analyse

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Massenpsychologie und Ich-Analyse ist eine Schrift von Sigmund Freud aus dem Jahr 1921.

In dem Essay stellt Freud dar, welche psychischen Mechanismen innerhalb von Massenbewegungen wirksam sind. Eine Masse ist nach Freud ein "provisorisches Wesen, das aus heterogenen Elementen besteht, die sich fĂŒr einen Augenblick miteinander verbunden haben." Er bezieht sich in seinem Text stark auf die Schriften des Soziologen und Psychologen Gustave Le Bon (1841–1931) und referiert zu Beginn auch im Kapitel Le Bons Schilderung der Massenseele grĂ¶ĂŸtenteils dessen Arbeit. Freud beschreibt ebenso wie dieser, dass in den Massen der Einzelne ein GefĂŒhl unendlicher Macht erlangt, welche es ihm gestattet, Triebe auszuleben, die er als Individuum hĂ€tte zĂŒgeln mĂŒssen. Diese MachtgefĂŒhle und Sicherheit ermöglichen es dem einzelnen Individuum, nicht nur als Teil einer Masse zu agieren, sondern auch sich Sicherheit in der Masse zu holen. Damit einher geht jedoch ein Schwund der bewussten Persönlichkeit und es entsteht eine Neigung, sich von jedem Affekt innerhalb der Masse anstecken zu lassen und durch "gegenseitige Induktion" wiederum den Affekt zu verstĂ€rken. Insgesamt ist die Masse "impulsiv, wandelbar und reizbar. Sie wird fast ausschließlich vom Unbewussten geleitet."

Freud unterscheidet zwei Arten von Massen. Zum einen gibt es die der kurzlebigen Art, die von einem rasch vorĂŒbergehenden Interesse geprĂ€gt sind (z. B. Trends), sowie jene dauerhaften Massen, die hochorganisiert sind, wie z. B. die Kirche oder das MilitĂ€r. "Die Massen der ersteren Art sind den letzteren gleichsam aufgesetzt wie die kurzen, aber hohen Wellen den langen DĂŒnungen der See." GrundsĂ€tzlich laufen in beiden Arten aber dieselben psychischen VorgĂ€nge ab.


Narrator: Marco Neumann
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