Gilman ist der AnfĂźhrer einer rechtsextremen Gruppe, die Todeslisten ihrer MitschĂźler fĂźhrt. Als Pete von Gilman den Auftrag bekommt, fĂźr 500 Dollar Bill zu tĂśten, weil er dessen Notizbuch haben will, sucht Pete bei Larry Hilfe. Larry wirkt gefĂźhlskalt und ist gewaltbereit, er erledigt den Job scheinbar ohne MitgefĂźhl. Aber Larry wird von SchuldgefĂźhlen gequält, er glaubt sich verantwortlich fĂźr den Tod eines Freundes. Und er fĂźhlt sich in Sorge zu seinem kleinen Bruder hingezogen, den er aber dennoch schwer misshandelt. Als Larry beginnt, im Notizbuch des ermordeten Bill zu lesen, nehmen seine Verwirrung und Zerrissenheit noch zu. Die Schraube der Gewalt wird immer fester angezogen, bis es kommt, wie es kommen muss â es fallen SchĂźsse âŚ
Verwirrung und Zerrissenheit und das Umfeld, aus dem jene hervorgehen, stehen im Zentrum von "Mein loser Faden", das neben Gus van Sants "Elephant" die wohl schockierendste Reise in den Kopf eines amerikanischen Teenagers ist. Cooper gelingt es meisterhaft, sich diesem heiklen Sujet ohne jeglichen Voyeurismus anzunähern, er zeigt erbarmungslos auf, dass Gewalt nicht nur die Ränder unserer Gesellschaft betrifft, sondern dass sie aus ihrer Mitte entspringt und ihr eine lange Entwicklung emotionaler Verwahrlosung vorausgeht. "Mein loser Faden" ist eine Reportage ßber jugendliche Depression, moralische Leere und die Verwirrungen der Liebe, es ist klaustrophobisch und das Erschßtterndste daran ist die Erkenntnis, wie nahe Gewalt an Liebe oder besser dem Wunsch danach liegt.