Andrea Riedinger hat in jungen Jahren viel verkraften mĂźssen. Ihr Mann starb im Alter von 35 Jahren an einem Hirntumor und lieĂ sie mit ihrer kleinen Tochter allein zurĂźck. Zur Zeit der Diagnose war sie erneut schwanger und verlor das Kind. Drei Jahre nach dem Tod ihres Mannes erkrankte sie selbst schwer - ebenfalls an Krebs.
"Mich gab es in dieser Zeit nicht mehr. Mein Mann konnte sich als Krebspatient auf seine Krankheit fokussieren, ich musste mich um alles alleine kĂźmmern: um die Behandlung, um unsere Tochter, um die Finanzen. So gesehen ging es mir zeitweise sogar dreckiger als ihm." Fast wĂźrde sie diese harten, undankbar und unfair klingenden Worte zurĂźcknehmen. Aber sie tut es nicht. Denn sie weiĂ: Auch wenn es nicht schĂśn ist, es ist die Wahrheit. Dieser radikalen Freiheit, die sie sich nimmt, das Unfassbare zu benennen, verdankt es die Autorin, dass sie nach schweren Schicksalsschlägen heute wieder voll im Leben steht. Sie hat gelernt, dass nur Offenheit im Umgang mit GefĂźhlen und Ăngsten zu neuem Lebensmut fĂźhrt - egal, wie hässlich und schmerzvoll diese GefĂźhle und Ăngste auch sind.