Unten bewegte sich das bunte Treiben eines Markttages, dem die junge Frau gern zuzusehen pflegte. Was sie daran am meisten fesselte, waren die Gegensätze. Dicht an der KirchentĂźr, an einem kleinen, niedrigen Tische, saĂ ein MĂźtterchen, das ausgelassenen Honig in groĂen und kleinen Gläsern verkaufte, die mit ausgezacktem Papier und einem roten Wollfaden zugebunden waren. Ihr zunächst erhob sich eine Wildhändlerbude, deren sechs aufgehängte Hasen mit traurigen Gesichtern zu Melanie hinĂźbersahen, während in Front der Bude (das erfrorene Gesicht in einer Kapuze) ein kleines Mädchen auf und ab lief und ihre Schäfchen, wie zur Weihnachtszeit, an die VorĂźbergehenden feilbot. Ăber dem Ganzen aber lag ein grauer Himmel, und ein paar Flocken federten und tanzten, und wenn sie niederfielen, wurden sie vom Luftzuge neu gefaĂt und wieder in die HĂśhe gewirbelt. Etwas wie Sehnsucht Ăźberkam Melanie beim Anblick dieses Flockentanzes, als mĂźsse es schĂśn sein, so zu steigen und zu fallen und dann wieder zu steigen ...