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Mensch und freier Wille bei Luther und Erasmus

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"Ich wünschte, dass sie (meine Schriften) alle verschlungen würden. Denn ich erkenne keins als mein rechtes Werk an, außer etwa das 'Vom unfreien Willen' und den Katechismus". Diese Worte schrieb Martin Luther in einem Brief vom 9.7.1537 an Wolfgang Capito. In seiner von ihm selbst so geschätzten Schrift "De servo arbitrio" begegnet in der Auseinandersetzung mit dem Humanistenführer seiner Zeit - Erasmus von Rotterdam - Luthers radikale Position einer Anthropologie, die zugleich die Kehrseite der reformatorischen Rechtfertigungslehre darstellt.

Die vorliegende Arbeit zeichnet die Thematik des Streites um die Willensfreiheit unter Betonung der anthropologischen Linie in ihren Grundzügen nach, nimmt sie in ihrem Anliegen auf und erinnert so an ihre stets aktuelle Bedeutung und theologische Tragweite - gerade auch für den ökumenischen Dialog und den Umgang mit den verschiedenen Ausprägungen des Pietismus. Sie versteht sich zugleich als persönliches Bekenntnis zur dogmatischen Position Luthers und damit zum Evangelium von der "Rechtfertigung des Gottlosen", das untrennbar mit der Lehre vom "unfreien Willen" verbunden ist. In dieser Funktion richtet sie sich besonders an den theologisch interessierten Leser, der seine eigene Position hinterfragen und gegebenenfalls korrigieren lassen möchte, darüber hinaus aber auch an jeden, der sich zu dieser theologischen Sachfrage auf engem Raum informieren und orientieren will. Gerade hierzu dürften die ausführlichen Zitate von Quellenmaterial hilfreich sein.

Diese Thematik wird fortgesetzt durch den ebenfalls im Verlag Traugott Bautz erschienenen Titel "Die Frage der menschlichen Willensfreiheit in der Theologie Melanchthons".