Schreyers zweiter Roman spielt Anfang der 1950er Jahre in einer anhaltinischen Kleinstadt. Jugendlich unbekĂŒmmert, ohne Angst vor zivilrechtlichen Folgen, beschrieb er eigenes Erleben in einem Betrieb, der aus der Produktion von Likören und vor allem eines Schweinemastpulvers gute Gewinne erzielt. Mit Humor, beiĂender Satire und der Spannung eines Kriminalromans nimmt er die Schiebungen seines Chefs genauso aufs Korn wie den vom Chef mit Likören geschmierten GewerkschaftsfunktionĂ€r.
Stefan Heym hob 1953 in einer Rezension die realistische Darstellung der GewerkschaftsfunktionÀre hervor.
Trotzdem kam das Buch ĂŒber die Erstauflage von 20 000 StĂŒck nicht hinaus. Man nahm RĂŒcksicht auf die Ost-CDU und die Befindlichkeiten der christlichen BĂŒrger wegen des lĂ€sterlichen Titels.
In seinem autobiografischen Roman "Der zweite Mann" schreibt Schreyer 2000 ĂŒber seine Jugenderlebnisse und dieses Buch: "Wenn dort, wie erlebt, die Beute der Königin den Lohn der Arbeitsbienen krass ĂŒbersteigt, so kann etwas nicht stimmen. Dieser Zug des Kapitalismus stöĂt mich ab. FĂŒr Nichtstun 17-mal mehr, bloĂ weil einem der Laden gehört, das ist ungerecht und wider die Vernunft ... dass ohne weit mehr Ungerechtigkeit die Marktwirtschaft offenbar nicht lĂ€uft, das geht mir erst viel spĂ€ter auf."
INHALT:
Begegnung auf der LandstraĂe
Ost-West-GeschÀfte
Schieber oder Agent?
Hechtenberg aktiv
Rosies Rundgang
Das MenĂŒ
Die Kommission
Preisdebatte
Herrenbesuch unerwĂŒnscht
Die Wandzeitung
Erinnerungen ...
RĂ€tselhafte Sendung
Das Betriebsfest
GlĂŒckliche NĂ€he
Drohung
Was tun?
Hechtenberg packt Koffer
Der Mann am Fenster
Zwei im Regen
Ein Nachruf