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Mitleid mit den Ratten

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»Die Leiche ging augenblicklich unter. In der Nacht war es unmöglich, sie auf das Höllentor zutreiben zu sehen. Mitten auf dem Strom verharrten die beiden Frauen reglos. Es gab keinen Grund zu weinen. Sie hatten sich an den HĂ€nden gefasst, sie fĂŒhlten sich verbunden. Er hatte sie â€șRattenâ€č genannt. Genau dasselbe war den beiden kleinen Bibern zwölf Jahre zuvor passiert. Die arbeitsamen kleinen Kerlchen wurden nur toleriert, weil man sie sowieso schon dazu verurteilt hatte, von Miraud zerfleischt oder mit einer Schrotflinte abgeknallt zu werden.«

Die Lenfants sind eine normale Familie. Papa Lenfant montiert Autos bei Simca, Mama Lenfant versorgt den Haushalt, und Solange, ihre Tochter, geht noch zur Schule. Doch gemeinsam widmet sich die Familie einem nicht ganz alltĂ€glichen Hobby: dem handwerklich korrekt durchgefĂŒhrten Einbruchdiebstahl. Als Papa Lenfant dabei in tödliche Gefahr gerĂ€t, kommt die Hilfe aus der Tiefe der Nacht – ein politischer Auftragskiller. Der nistet sich bei den Lenfants ein, verfĂŒhrt die beiden Frauen und bringt Vater Lenfant in Schwierigkeiten. Ihre Welt gerĂ€t ins Wanken, denn der unerwartete Helfer und seine Kompagnons verachten das kleine Diebsgesindel. Die Frage der Moral stellt sich immer wieder aufs Neue – wer ist mehr wert, die »Ratten« oder die »Hunde«?