Firmeninterne Inkubatoren sind Unternehmenseinheiten, die die Entstehung, Weiterentwicklung und Kommerzialisierung von radikalen Innovationen vorantreiben, indem sie einen von den bestehenden Strukturen der Mutterorganisation separaten Innovationspfad bereitstellen. Die betriebliche Praxis zeichnet sich durch eine branchenĂźbergreifende und zunehmende Verbreitung firmeninterner Inkubatoren aus. Dennoch existieren in der Praxis zahlreiche Probleme in der Implementierung und im Betrieb, die oftmals auf eine fehlerhafte Auslegung zurĂźckzufĂźhren sind.
Vor diesem Hintergrund ist es das Ziel der vorliegenden Arbeit, den Anwender bei der systematischen Erstauslegung firmeninterner Inkubatoren zu unterstßtzen. Basierend auf einer Typologie von sechs Inkubatortypen befähigt das entwickelte Modell etablierte Unternehmen zu einer passgenauen Auslegung, die den Situationskontext des Unternehmens berßcksichtigt.
Das entwickelte Modell gliedert sich in fĂźnf Teilmodelle. Im ersten Teilmodell werden Ziele und zu berĂźcksichtigende Kontextfaktoren beschrieben. Im darauffolgenden Anforderungsmodell werden hierauf aufbauend Anforderungen an die Organisationsstruktur des firmeninternen Inkubators abgeleitet. Dabei werden sechs Inkubatortypen identifiziert: Die Tech-Garage, das Ideenlabor, die Transformations-Akademie, der Corporate Accelerator, der Hochschul-Horchposten und das Kundenlabor. Im anschlieĂenden Modell der GestaltungsmĂśglichkeiten werden Auslegeoptionen firmeninterner Inkubatoren beschrieben. Diese betreffen die strategische Ausrichtung, die Zusammenarbeit mit dem Mutterunternehmen, die Zusammenarbeit mit externen Innovationspartnern sowie den Standort und die Ausstattung. Im Modell der Gestaltungsempfehlungen werden unter RĂźckgriff auf die vorhergehenden Teilmodelle allgemeine und typenbasierte Gestaltungsempfehlungen formuliert. SchlieĂlich liefert das Vorgehensmodell dem Anwender eine geeignete Vorgehensweise fĂźr eine typenbasierte Gestaltung firmeninterner Inkubatoren.
Die vorliegende Arbeit leistet einen wichtigen Beitrag fßr das Verständnis des strukturellen Aufbaus firmeninterner Inkubatoren, die zugrunde liegenden GestaltungsmÜglichkeiten, die relevanten Ziele und Kontextfaktoren sowie organisationsstrukturellen Anforderungen.