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Pariser Tagebuch

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Die BlĂ€tter dieses Tagebuches sind bunt und fast wahllos aus dem BĂŒndel herausgegriffen, aber vielleicht gibt ein Farbendurcheinander, bei dem der Zufall mitgewirkt hat, am ehesten einen matten Abglanz von der reichen Lebensbuntheit der Stadt Paris. Wenn man solche schnell hingeworfenen Tagebuchnotizen wieder hervorkramt, solche nun etwas verblaßten und zerstĂ€ubten Schmetterlinge noch einmal aus dem Kasten nimmt, so sucht man gewöhnlich nach einer Entschuldigung. Ich möchte darauf verzichten, eine Entschuldigung vorzubringen, denn es ist mir, offen gestanden, nicht recht ersichtlich, wie und wo ich sie entdecken sollte. FrĂŒher, in jenen Jahren, als die JĂŒnglinge noch GemĂŒt hatten, schlang man um die TagebuchblĂ€tter seiner Liebeszeit ein trĂ€nenbenetztes rosaseidenes Band und schrieb auf den Umschlag den Namen der Geliebten: »Adelaide«. Ich umwickele diese losen BlĂ€tter, die ebenso viele Liebesbriefe sind, mit einem Bande, das nicht rosaseiden zu sein braucht, und schreibe darauf den teuren Erinnerung weckenden Namen »Paris«.