Der Ort der Handlung ist die Skeleton Coast, ein gottverlassener Küstenstreifen zwischen der Wüste Namib und dem Atlantischen Ozean. Der Begriff Skeleton bezieht sich auf die zahlreichen Wracks der über die Jahrhunderte hier gestrandeten Schiffe.
Eremias und Babuun kamen aus der Kalahari. Sie wanderten nach Westen, sie durchquerten die Wüste und gelangten schließlich, nach einigen Jahren und unter großen Entbehrungen, an den Rand eines großen Ozeans. Die Bilder dieser Wanderung befinden sich im Raum 9: Ursprünglich war alles Schweigen. Ich zeig sie dir ein anderes Mal.
Also: Eremias und Babuun, seit Zeiten lebten sie am Rande des Ozeans, am Rand der Wüste. Die Bilder im Raum 11: Die ozeanischen Hunde berichten, was dort geschah, was sie sahen, worüber sie redeten, was sie fühlten und dachten.
Hier ein Beispiel: Raum 11.2 Bild 5: Wer bezahlte und wie hoch war der Preis?
Ein Bild löste sich aus einem Schatten. Es kam näher und näher. Eremias spürte den Atem des Bildes in seinem Nacken, ganz nah, in seinem Nacken, am Ohr, und an seiner Wange.
Das Bild sprach:
Und du, Eremias, Mensch, Kind, Kühlewind? Auch dein Glück ist nicht von ungefähr. Irgendjemand bezahlte für dein Glück. All die Tiere, die sterben mussten, damit Eremias, Kühlewind, Kind, Mensch, satt und glücklich werde!
Ist es nicht so?
Und überhaupt, was musste geschehen, damit Eremias, Kühlewind, Mensch, Kind, zu dem wurde, was er ist?
Sieh in deine Vergangenheit?
Schau genau hin! Na mach schon! Was siehst du? Eremias, Mensch, Kind, Kühlewind. Was zögerst du! Mach hin, Eremias. Sag, was du siehst!
Das Bild hielt einen Spiegel hoch:
Ich werde dir sagen, was du siehst.
All die Kriege, Toten, Morde, Völkerwanderungen, Hinterhalte, all die Treulosigkeiten, Eroberungen, Eliminierungen, und Intrigen, Komplott und Verrat, gebrochene Verträge,
Brandschatzung, gewaltsame Zeugung, Raub, und Plünderung,
Zweikämpfe auf Leben und Tod! Und immer wieder die Begehrungen dessen, was dir nicht gehört! Hab und Gut Weib und Tochter der anderen, deines Nachbarn, deines Feindes, deines Freundes.
Und dann das Leid, und immer wieder das Leid, und dann der Tod und immer wieder der Tod. Das ist es, was ich sehe, in deiner Vergangenheit.
Und das Ergebnis all dieser Taten?
Das wenige Glück jener Wenigen? Jener Lebenden, jener, die gerademal leben, so eben und eben, eingeschoben zwischen Tod und Tod?