Steckt in Reproduktionstechnologien queerendes Potential für Fortpflanzung und Verwandtschaft? Oder schreiben sie bestehende Machtverhältnisse fort?
Reproduktionstechnologien verändern die menschliche Fortpflanzung: In-vitro-Fertilisation ermöglicht die Zeugung ohne heterosexuellen Sex, Uterustransplantationen erlauben es Menschen ohne angeborene Gebärmutter, schwanger zu werden. In Zukunft könnte es möglich sein, dass Schwangerschaften ganz außerhalb des menschlichen Körpers stattfinden. Damit scheinen Reproduktionstechnologien die Chance zu bieten, herkömmliche Vorstellungen von Geschlecht und Sexualität zu überwinden. Steckt in Reproduktionstechnologien also jede Menge queerendes Potential für Fortpflanzung, Elternschaft und Verwandtschaft?
Wie alle gesellschaftlichen Entwicklungen sind Reproduktionstechnologien in bestehende Machtverhältnisse eingebunden: Rechtliche Regelungen und Kostenübernahmen der Krankenkassen stellen sicher, dass assistierte Reproduktion hauptsächlich für heterosexuelle, verheiratete Paare zugänglich ist. Gleichzeitig werden Reproduktionstechnologien kommerzialisiert und zu Waren in globalen Ausbeutungsverhältnissen.