Ein schockierendes naturalistisches Drama über die Diskrepanz zwischen gesellschaftlichen Normen und den Gefühlen des Individuums, angelehnt an eine wahre Begebenheit. Die junge Schlesierin Rose Bernd arbeitet auf dem Hof des Dorfschulzen Christoph Flamm und seiner erkrankten Frau Henriette. Ihre heimliche Affäre mit Flamm wird von dem Maschinisten Arthur Streckmann entdeckt, der Rose mit seinem Wissen erpresst und sie schließlich vergewaltigt. Kurze Zeit später stellt Rose fest, dass sie schwanger ist. Um Schande und Tratsch zu entgehen, stimmt sie der Ehe mit dem Buchbinder August Keil zu, doch das Unglück hat bereits seinen Lauf genommen...
Gerhart Hauptmann (1862–1946) gilt bis heute als einer der bedeutendsten Vertreter des Naturalismus. Inspiriert von der griechischen und römischen Antike wollte er zunächst Bildhauer werden, bevor er nach der Heirat mit Marie Thienemann mit der Schriftstellerei begann. Seine Heimat Schlesien, aber auch seine Zeit im brandenburgischen Erkner spiegeln sich maßgeblich in seinem literarischen Werk. Zu seinen bekanntesten Werken gehört neben dem Drama "Die Weber" auch seine Erzählung "Bahnwärter Thiel". 1912 erhielt Hauptmann den Literaturnobelpreis.