Wenn das EhrgefĂźhl den eigenen Untergang einläutet. Schach von Wuthenow ist Rittmeister im feudalen Regiment von Gensdarmes und dadurch Teil der hĂśheren Gesellschaft. Dem Ăźberaus attraktiven Mann liegen viele Frauen zu FĂźĂen und trotz amourĂśsen Abenteuern will Schach nur eine: die Witwe Josephine von Carayon. In einem Moment der Verwirrung begnĂźgt er sich jedoch mit ihrer Tochter Victoire. Diese wurde in ihrer Kindheit zwar fĂźr ihre einzigartige SchĂśnheit bewundert, ist inzwischen aber durch Pockennarben entstellt. Schachs EhrgefĂźhl treibt ihn dazu Victoire nach ihrem Techtelmechtel zu ehelichen und rennt damit ins eigene Verderben.
Theodor Fontane gilt als einer der herausragendsten Vertreter des poetischen Realismus in Deutschland. Er wurde als Sohn des Apothekers Louis Henri Fontane und dessen Frau Emilie geboren. Wie auch sein Vater arbeitete Fontane lange Zeit als Apotheker bis er schlieĂlich seine Tätigkeit als freier Schriftsteller und Journalist aufnahm. 1855 bis 1859 lebte er in London, um den Ausbau der deutsch-englischen Korrespondenz voranzutreiben. Dabei sollte er Emigranten fĂźr die preuĂische Politik gewinnen. Die meisten seiner Romane sind erst nach seinem 60. Lebensjahr entstanden und gehen oft von der Kritik an einer Einzelperson Ăźber zu einer implizierten Gesellschaftskritik.