Der vorliegende Sammelband bietet neun Beiträge, die sich mit der Buchgeschichte des Schwedischen Reiches in der Frühen Neuzeit auseinandersetzen. Während dieser Periode, d. h. seit dem Ende der Kalmarer Union, umfasste das schwedische Reichsgebiet hauptsächlich die schwedischen und finnischen Territorien zu beiden Seiten des bottnischen Meerbusens. Dies findet in dem Sammelband seinen Niederschlag darin, dass ein Drittel der Beiträge sich mit der Buchgeschichte im finnischen Reichsteil beschäftigen.
Der Begriff der Buchgeschichte ist dabei verhältnismäßig breit und interdisziplinär gefasst. Den Herausgebern ging es nicht nur um das Buch als Objekt an sich oder deskriptive Sammlungsbeschreibungen, um rein numerische Quantifikationen erhaltener Objekte oder die Zusammenstellung bibliographischer Angaben. Vielmehr inkludiert eine offenere Definition des Begriffes "Buchgeschichte" auch gerade eine tiefschürfende Beschäftigung mit einzelnen Textsorten sowie mit den dort verhandelten Inhalten und Diskursen. Aus diesem Grund widmen sich einige Beiträge ausdrücklich verschiedener Textsorten, u.a. der Geschichte des schwedischen Gesangbuches im 16. Jahrhundert, dem schwedischen Schuldrama der Frühen Neuzeit oder neulateinischer Poesie; wieder andere sind einzelnen Personen gewidmet. Dennoch sind es auch in diesen Beiträgen eben nicht nur die geistigen, theologischen, politischen oder aber auch staatstheoretischen Diskurse, die den einzigen Grund der jeweiligen Untersuchung ausmachen, sondern eben auch "buchhistorische" Fragen wie z. B. die hohen archivalischen Verluste, Nachdrucke, Neuausgaben o. ä., die als Teil der jeweiligen Studien tatsächlich zu einem umfassenderen Gesamtbild beitragen.