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Sewastopol

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Die Sewastopoler Erzählungen markieren vermutlich den Beginn der modernen Berichterstattung aus dem Krieg. In drei Teilen verfolgt Tolstoi die Belagerung der Stadt Sewastopol und nimmt den Leser dabei mit auf seine Erkundungen. Dabei wandelt sich der zunächst enthusiastische Tolstoi beim Anblick der Grausamkeit der Belagerung zum Kriegsgegener. Für seinen Bericht immer auf der Suche nach der Wahrheit, muss Tolstoi nach und nach das ganze Unterfangen hinterfragen: Welcher Krieg ist rechtmäßig? Und sind die menschlichen Opfer wirklich sinnvoll? Diese Klarsichtigkeit und schonungslose Aueinandersetzung machen "Sewastopol" nach wie vor zu einem der wichtigsten Werke im weiten Feld der Kriegserzählungen.

Leo Tolstoi (1828–1910), eigentlich Lew Nikolajewitsch Graf Tolstoi, gilt weithin als einer der bedeutendsten russischen Schriftsteller. Als Sohn eines Adelsgeschlechts wurde er in realitvem Reichtum geboren, studierte Jura und nahm als Soldat am Kaukasuskrieg teil. Die Erfahrungen, die er dort machte, wurden zur Grundlage seiner ersten Erzählungen. Nach dem Krieg widmete er sich zunehmend humanistischen Zielen und veröffentlichte mehrere Werke, darunter "Anna Karenina" und "Krieg und Frieden", welche seinen weltweiten Ruhm begründeten. Tolstoi hinterließ ein beachtliches Werk, das sich häufig mit moralischen Fragen beschäftigt, und ihm seinen Status als Gigant der russischen Literatur sicherte.