Gestatten: Kaminsky, Matthias Kaminsky. Sie werden ihn kennenlernen. Ob sie ihn mögen, müssen Sie selbst entscheiden. Der Kerl ist Ossi. Baujahr 1969, aus Querfurt. Guter Name, passt zu ihm. Alles beginnt 1984 mit der Lizenz zum "Schallplattenunterhalter", Papa fährt ihn zum Diskomachen über Sachsen-Anhalts Dörfer. 1990 hat Matthias sein schwules Coming-out. Die Neunziger gehören für ihn, neben Hedonismus und Party, immer auch der Kunst. Heute zählt er praktisch zum Inventar der Berliner Popkultur, parkt mit Porno-Porsche auf dem Parkplatz der Merkel und schmiedet Pläne mit Doktor Motte. Klingt nach Hektik? Tatsächlich führt Kaminsky mehr Leben zugleich als eine Katze nacheinander. Als Techno-DJ und Schöpfer einer Marke für Fetischklamotten, Mitgründer der Loveparade-Nachfolge "Rave the Planet", Designer für Produkte und Creative Director des Berliner DDR-Museums, als Eventorganisator für die Expo, die IAA, für Schalke 04 und Toyota. Und jetzt auch noch Buchautor? – Ja doch, er ist der Held dieser deutsch-deutschen Schelmengeschichte, einer erstaunlichen, lebensbunten, unfassbar komischen Geschichte. Oder wie er selbst sagt, wenn er gepierct und tätowiert in seiner Schöneberger Stammkneipe vor einem steht: "Großartiger Unsinn!" Von der DDR, der Wende, Berlin, der Bundesrepublik und überhaupt. Und mittendrin und gern ein Stück vorneweg Kaminsky selber – nicht Mitläufer noch Wegducker, einfach ein Querkopf, der seinen Weg geht. Und dem man verblüfft dabei zusieht.