Wie viel ist nicht in dem einzigen kleinen Wörtchen »Kirchspiel« enthalten? Wie viele Geschichten von Kummer und Elend, von vernichtetem GlĂŒck und zu Grabe getragenen Hoffnungen, nicht selten aber auch von eisenstirniger Schuftigkeit und triumphirender BĂŒberei knĂŒpfen sich an dasselbe. Da ist ein armer Mann mit groĂer Familie, der nur geringen Verdienst hat, welcher gerade hinreicht, um von der Hand in den Mund, das heiĂt, von einem Tage zum andern zu leben; er kann nur so viel erwerben, um die BedĂŒrfnisse des Augenblicks zu befriedigen, ohne im Stande zu sein, etwas fĂŒr die Zukunft zurĂŒckzulegen; seine Steuern kommen in RĂŒckstand; das erste Quartal geht vorĂŒber; ein anderes kommt heran, er hat selbst nichts mehr zu leben â nun wird er vor das Kirchspiel berufen.