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Stummer Ruf nach Liebe : Mami 1965 – Familienroman

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Die Familie ist ein Hort der Liebe, Geborgenheit und Zärtlichkeit. Wir alle sehnen uns nach diesem Flucht- und Orientierungspunkt, der unsere persönliche Welt zusammenhält und schön macht. Das wichtigste Bindeglied der Familie ist Mami. In diesen herzenswarmen Romanen wird davon mit meisterhafter Einfühlung erzählt. Die Romanreihe Mami setzt einen unerschütterlichen Wert der Liebe, begeistert die Menschen und lässt sie in unruhigen Zeiten Mut und Hoffnung schöpfen. Kinderglück und Elternfreuden sind durch nichts auf der Welt zu ersetzen. Genau davon kündet Mami.

Nervös blickte Manuela Friedrichs immer wieder auf die Uhr und trommelte ungeduldig mit den Fingerkuppen auf das Lenkrad. Die Ampel vor ihr wollte einfach nicht auf Grün springen, dabei hatte es die junge Frau mit den schulterlangen dunklen Haaren an diesem Morgen besonders eilig, zur Arbeit zu kommen. Manuela besaß ein eigenes kleines Modeatelier, in dem sie mit Hilfe zweier Angestellter ihre eigenen Entwürfe nähte und an einige Boutiquen verkaufte. Sie haßte es, als letzte im Atelier zu erscheinen, da sie der Meinung war, als Chefin müsse man immer ein Vorbild sein. »Endlich«, murmelte sie, als es Grün wurde, und trat aufs Gaspedal. Es kam nicht oft vor, daß sie verschlief, doch mitten in der Nacht mußte der Strom ausgefallen sein und den elektrischen Wecker außer Betrieb gesetzt haben. Wie üblich waren sämtliche Parkplätze in der Nähe des Ateliers belegt, und so fuhr Manuela langsam Meter für Meter der Seitenstraßen ab, bis sie endlich einen freien Parkplatz fand. Gerade, als sie erleichtert den Blinker gesetzt hatte, schoß von der anderen Straßenseite ein gepflegter Mittelklassewagen von der anderen Straßenseite auf dieselbe Lücke zu, und im nächsten Augenblick scherte er ein. Vor Verblüffung und Wut war Manuela nicht fähig weiterzufahren. Aus dem anderen Auto stieg ein gutaussehender Mann im perfekt sitzenden Anzug. Er hob kurz die Schultern in Manuelas Richtung und grinste dabei, bevor er davoneilte. »Das ist doch eine Unverschämtheit!« schimpfte sie. »Typisch Geschäftsmann!« Natürlich kam sie an diesem Morgen deutlich zu spät ins Atelier. Die Wut über den rücksichtslosen Autofahrer verrauchte erst im Laufe des Vormittages. Sissi und Anja, die beiden jungen Mädchen, die Manuelas Modeentwürfe in perfekte Kleidungsstücke umwandelten, waren in Gedanken schon längst im Wochenende und schwatzten aufgeregt von einer Diskothek, die sie besuchen wollten. »Haben Sie nicht Lust, mal mitzukommen?« fragte Anja, während sie die Garnrolle in der Nähmaschine austauschte.