Dies ist die Geschichte eines US-Journalisten, der Zeuge einer Raketenkatastrophe wird und nun mit aller Kraft gegen die Fortsetzung selbstmörderischer Versuche ankĂ€mpft - bald ahnend, was er dadurch entfesselt. Seine enthĂŒllende Tat, seine Erfolge und Niederlagen reiĂen uns mit. Wir bangen um ihn selbst da, wo wir die Wahl seiner Waffen verurteilen mĂŒssen. Der Verfasser schafft atemberaubende Spannung aus einem bestechend aufgerollten Fall, dem wahre Vorkommnisse zugrunde liegen. Er fĂŒhrt uns mitten hinein in die âTempel des Satans", die stĂ€hlernen TĂŒrme der Zeitungskonzerne New Yorks mit ihrem Glanz und Arbeitsdrill, den Wundern modernster NachrichtenĂŒbermittlung, den Glasfassaden und GeschĂ€ftskniffen, ihren PrĂ€sidentenbĂŒros, Privatflugzeugen, Fernsehstudios, Redakteuren, Reportertypen, karrieresĂŒchtigen hypermodernen Frauen, hohen GehĂ€ltern und gut funktionierenden Fallen; und hart neben dem "way of life" gĂ€hnt der Abgrund totaler Existenzvernichtung.
Vor uns ersteht eine bizarre Welt, Ă€uĂerlich faszinierend, im Kern oft barbarisch.
Wir sehen einen Raketenforscher, der sich zugunsten seiner WeltraumplĂ€ne der RĂŒstungsindustrie verschrieben hat, und beobachten eine kleine fortschrittliche Gruppe, die mutig versucht, das sensationelle UnglĂŒck zu klĂ€ren. Von flimmernden Bildschirmen, im Schein rotierender Leuchtreklamen blitzt uns ein StĂŒck amerikanischen Alltags entgegen. Wir erleben das kleine und groĂe Intrigenspiel: DschungelkĂ€mpfe, durch Hass, Liebe, Ehrgeiz oder Macht- und Profitgier gesteuert. Pausenlos werden vor unseren Augen Menschen emporgetragen, von ihrer Umwelt getrieben und zerrieben. Bei alldem vermag Wolfgang Schreyers Darstellung schon durch ihr Niveau den Lesenden in Bann zu halten. Sie verrĂ€t eine NĂ€he zum wahren Sachverhalt, die uns tiefer packt als Ă€uĂere Dramatik. Nach dem Roman wurde vom Deutschen Fernsehfunk (DDR) ein dreiteiliger Fernsehfilm gedreht.