Moralisierung und Emotionalisierung greifen gegenwärtig in Politik und Gesellschaft um sich - mit allen Problemen, die das aufwirft. Unübersehbar ist, dass an dieser Tendenz auch die Kirchen beteiligt sind. Religionsvertreter treten gern mit dem Anspruch prophetischer Vollmacht auf, durch den sie sich davon befreit sehen, ihre Positionen mit rationalen Argumenten und allgemein plausibilisierbaren Erwägungen zu begründen. In verständlicher und unterhaltsamer Weise geht Michael Roth der Frage nach, inwiefern Theologie und Kirche zu einer moralischen Abrüstung beitragen können und damit zu einer Moral, die nicht moralisiert.