»Die Philosophie«, schreibt Ernst Cassirer einmal, »kann nicht im Leeren bauen«. Die BedeutungsfĂŒlle, die sie sucht, aber aus sich allein nicht hervorzubringen vermag, findet sie erst auĂerhalb ihrer selbst: in den »Bildwelten« der Kultur. Weit davon entfernt, die Vernunft den Idolen des Irrationalen auszuliefern, lehrt die Zuwendung der Philosophie zu den Bildern, was mit dem weiten Feld des Unbegrifflichen fĂŒr das menschliche Selbst- und WeltverstĂ€ndnis eigentlich geleistet ist. Mehr noch: In demselben MaĂe, wie die Bilder als Zeugnisse eines »sehenden Denkens« (Ralf Konersmann) hervortreten, entdeckt das begriffliche Denken im Gegenzug seinen bildlichen Untergrund. Die Bildwelten, denen die Philosophie sich gegenĂŒber glaubte, trĂ€gt sie als ihr unverlierbares Erbe in sich.