Viola Maybach hat sich mit der reizvollen Serie "Der kleine Fürst" in die Herzen der Leserinnen und Leser geschrieben. Alles beginnt mit einem Schicksalsschlag: Das Fürstenpaar Leopold und Elisabeth von Sternberg kommt bei einem Hubschrauberunglück ums Leben. Ihr einziger Sohn, der 15jährige Christian von Sternberg, den jeder seit frühesten Kinderzeiten "Der kleine Fürst" nennt, wird mit Erreichen der Volljährigkeit die fürstlichen Geschicke übernehmen müssen.
"Der kleine Fürst" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
»Was soll das heißen: Er will anonym bleiben?«, fragte Xenia von Corin ihren Anwalt Dr. Albrecht von Loedtcke misstrauisch.
Dieser, ein mit fünfundvierzig Jahren bereits grauhaariger Mann mit faltigem Gesicht und müden Augen, lächelte über ihre Frage. »Es steckt kein Geheimnis dahinter, liebste Xenia, es bedeutet genau das, was das Wort sagt: Er will selbst nicht in Erscheinung treten, sondern den Kauf über seinen Anwalt abwickeln, den von mir sehr geschätzten Kollegen Johannes von Hilden. Der tritt offiziell als Käufer auf, sein Auftraggeber bleibt ungenannt.«
Xenia sprang auf und begann, in dem elegant, aber kühl eingerichteten Büro auf und ab zu laufen. »Das ist doch absurd!«, sagte sie erregt. »Ich verkaufe doch nicht an jemanden, der seinen Namen nicht nennen will! Vielleicht hat er etwas zu verbergen, und ich kriege hinterher Ärger. Nein, nein, so geht das nicht, sag das deinem Kollegen, Albrecht.«
»Johannes würde sich niemals an etwas Unseriösem beteiligen, dafür lege ich meine Hand ins Feuer«, erwiderte Albrecht von Loedtcke gelassen. Er kannte Xenias leicht erregbares Temperament. Bei ihr durfte man nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. »Wenn er für einen Mandanten eine Immobilie kauft, dann garantiere ich dafür, dass der Mann vertrauenswürdig ist.«
»Das sagst du.« Xenia blieb direkt vor ihm stehen und funkelte ihn an. Sie war an diesem Tag ausnahmsweise sportlich gekleidet. Normalerweise bevorzugte sie elegante Kleidung, denn sie führte eins der besten Modehäuser der Stadt und wusste, was sie ihren Kundinnen schuldig war. Ihre blonden Haare waren einfach im Nacken zusammengebunden, ihr Gesicht mit den leicht schräg