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Xenokles und die zänkischen Götter

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Diese Neubewertung der Kleinmeisterschale des Xenokles im Londoner British Museum wartet auf mit einer bisher nicht beachteten Geste des Protests - eine erhobene, offene Hand mit weit abgespreiztem Daumen. Auf der Schauseite der Schale ist Hades dargestellt, der nach dem Sieg der Kroniden über die Titanen die Zulosung der Unterwelt nicht akzeptieren kann: die Protestgeste kommt zum Einsatz. Die Dioskuren - symbolisiert durch Flügelpferde - bewegen ihn, den Streit mit Zeus brüderlich beizulegen. Auf der anderen Seite wehrt sich Demeter mit derselben Geste heftig gegen die Vermählung ihrer Tochter Persephone mit Hades. Der Ausgang des Streites ist bekannt: Persephone darf zwei Drittel des Jahres bei Demeter und ein Drittel bei Hades verbringen. Auf der Innenseite der Schale ist in spätarchaischer Manier eine geflügelte Göttin dargestellt, die an die streitlustige Eris aber auch an die siegreiche Nike erinnert, letztlich aber Zeus als obersten Hüter der Gerechtigkeit preist. Die unterschiedlichen Ritz- und Maltechniken der Bilder weisen darauf hin, dass in der Werkstatt des Xenokles mehrere Maler tätig waren.

Die Schale zeigt Xenokles Geschick als Schöpfer von Trinkgefäßen, deren Bemalung bei Symposien sicher gerne besprochen wurde. Durch seine detailreiche Malweise gelingt es ihm, komplexe Gefühle so klar darzustellen, dass seine Bilder auch heute noch zu uns sprechen.