"Ich habe keine Zeit!"
Frage ich meine Studierenden und meine Seminarteilnehmer, was 'Zeit' ist, so kommen nach kurzer Überlegung Antworten wie: "Zeit ist Geld." "Zeit ist kostbar." "Zeit ist endlich." "Zeit ist unendlich." (Beachten Sie bitte den Gegensatz zwischen der letzten und der vorletzten Aussage.).
Mit solchen Antworten lässt sich nicht allzu viel anfangen. Besser: "Jeder kann seine Zeit einteilen, wie er will." "Jeder hat nur eine bestimmte Zeit zur Verfügung." "Jeder hat so viel Zeit, wie er will."
Dann folgen: "Zeit ist die Summe aus Minuten, Stunden, Tage ..." "Momente aneinandergereiht ergeben die Zeit." Hier werden Zeiteinheiten erklärt, aber immer noch nicht die Zeit als solche. Sie sehen, wie schwierig es ist, tatsächlich zu erfassen, was Zeit bedeutet.
Vielleicht das: "Zeit ist der Ablauf/die Verwandlung der Dinge." Na, vielleicht. Ablauf bedeutet Zeit. Verwandlung geschieht auch nicht von heute auf morgen. Dabei ist es gleich, wie lange es tatsächlich dauert, die die Verwandlung benötigt. Sei es eine Minute, eine Stunde, ein Jahrhundert - es braucht Zeit. Jedenfalls lässt sich erkennen, dass es fast unmöglich erscheint, die Frage nach "Was ist Zeit?" verständlich für den Durchschnittsmenschen zu definieren.
Obwohl wir also nicht eindeutig klären können, was Zeit tatsächlich ist, sind immer wieder Aussagen zu hören wie: "Ich habe keine Zeit!" "Mir läuft die Zeit davon!" "Wo ist nur die Zeit geblieben?"
Deshalb wird beim vorliegenden Thema eher der Umgang mit dieser ominösen, kaum greifbaren Zeit beleuchtet. Das Ziel soll sein, die Nutzung der Zeit (oder der Zeiteinheiten?) zu optimieren und einen anderen Blickwinkel auf Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu erhalten. Also klassischerweise das Thema Zeit-Management zu beleuchten.
Vielleicht können Sie dann sagen: "Ich habe so viel Zeit, wie ich mir nehmen will!"