Dann sprach die Glotze wieder: Hey, Katie! Probier mal dein Blut als Farbe, ist doch roter! Katie bekam einen Mordsschreck. Sie hatte nicht mehr mit dem Fernseher gerechnet. Und was er sagte, machte ihr furchtbar Angst. Sie werden mich in Zwangsjacken packen und wegsperren, ging es ihr durch den zerzausten Kopf. Dann kam John von der Arbeit. Er strahlte und sah glücklich aus. Katie traute sich nicht, die Sache mit dem Fernseher anzusprechen. Dies hätte ihren womöglichen Wahnsinn demaskiert, das konnte sie nicht zulassen. Sie sprintete in die Küche und fing an, Johns Lieblingsgericht zu kochen. Es war keineswegs so, dass Katie die einzige war, die kochte, aber jetzt wo sie arbeitslos war, wäre es unfair gewesen, ihn abends noch in die Kirche zu schicken. Äh, Küche. Also kochte sie Nudeln ohne alles. Sein Lieblingsessen. Sie haute sich dann noch eine leckere Sauce drüber, aß wie im Rausch, weil sie Tage zuvor gehungert hatte. Nur Schokolade halt. Und Kotzen. Und als John nur den halben Teller aß, hörte Katie die Glotze drüben wieder. Er hasst deine Art zu kochen, deshalb isst er immer auswärts. Willste wissen, wo John war? Nicht auf Arbeit. Er hat seit Tagen Urlaub und fickt eine andere! Es war so, als würde der Fernseher Dinge wissen, die so noch nicht einmal in Katies Kopf gewesen waren. Und wenn die Saat der Zwietracht erst einmal gesät ist, wird man sie nie wieder los. In diesem Falle der Gedanke, dass John eine andere hat. Und dann kam er irgendwann immer später und später. ...