Im zweiten Band seiner Erinnerungen beschreibt der spätere Landpfarrer farbig und voller untergründigem Humor sein Theologiestudium in Erlangen und Heidelberg. Deutlich wird, wie Ende der 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts auf Kathedern und Kanzeln die Verstrickung der Universität und der Theologie in den Rassenwahn der Nazis noch immer geleugnet, verharmlost oder ignoriert wurde. Das Studentenleben kommt nicht zu kurz: Jazzkeller, Reisen nach Paris, Blutspenden und Maloche, Studentenbuden, die sich heute keiner mehr vorstellen kann. Mitten im Studium heiratet er und eine Tochter wird geboren. Lichtgestalten werden geschildert wie die theologischen Lehrer Gerhard von Rad, Herbert Braun, Rolf Rendtorff und Heinz-Eduard Tödt. Nach dem "Ohnesorg-Erlebnis" wird er Zeuge der turbulenten Studentenunruhen in Heidelberg, politisiert und verändert sich darin. Erste Predigten werden geschrieben, die politisch höchst umstritten sind. Wegen Verweigerung der Ordination wird er gleich am Anfang schon suspendiert. Nach der Aufhebung sorgt er weiterhin für heilsame Unruhe in seiner Kirchengemeinde in Ludwigshafen-Oggersheim.