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Agnes Stache-Weiske (1962-2021) - Korrespondenzen aus den Jahren 2016-2021 zur Geschichte der Sprachwissenschaft

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Der vorgelegte Briefwechsel mit der Indologin Agnes Stache-Weiske spiegelt einige Jahre intensiver Zusammenarbeit, die die Sammlung und Edition der Korrespondenz des vielseitigen in St. Petersburg tĂ€tigen Linguisten Anton Schiefner (1817-1879) zum Gegenstand hatte und zur Publikation von vier stattlichen BĂ€nden fĂŒhrte, die eine Art Fortschrittsbericht ĂŒber 30 Jahre europĂ€ischer Sprachwissenschaft bieten. Schiefner war mit Deutsch, Estnisch, Finnisch und Russisch in Reval aufgewachsen, hatte Jura und Klassische Philologie studiert, wurde bei der Petersburger Akademie der Wissenschaften der Referent fĂŒr Tibetisch und Mongolisch, ĂŒbersetzte und edierte die Werke des finnischen Ethnologen und Philologen CastrĂ©n von seinen Forschungsreisen in Sibirien in 12 BĂ€nden, ĂŒbersetzte das finnische Epos Kalewala metrisch ins Deutsche, ebenso tatarische Heldenlieder und analysierte im Auftrag der Akademie die umfangreichen kaukasischen Sprachmaterialien des Barons Peter von Uslar, die er in Form von AusfĂŒhrlichen Berichten der wissenschaftlichen Welt zugĂ€nglich machte. So war die Transkription und Edition der Briefe, die sich mit all diesen Themen beschĂ€ftigten, eine wirkliche Herausforderung, die dank Agnes Stache-Weiskes Begeisterung fĂŒr die Entzifferung von Handschriften, ihrem kriminalistischen Talent beim AufspĂŒren von Material und ZusammenhĂ€ngen, der Identifikation von Personen mit virtuoser Beherrschung der genealogischen Hilfsmittel und ihrer Motivation und ihrem Optimismus zu einem ĂŒberaus befriedigenden Ergebnis fĂŒhrte. ZusĂ€tzlich war sie stĂ€ndig bereit, ihre Forschungen zum Nutzen weiterer Fragestellungen einzusetzen. Mit einem Nachruf und einem Namenregister.

Der Herausgeber ist habilitierter Historiker und Bibliothekar und beschÀftigt sich mit ostasiatischen Themen.