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Altes Testament, jüdische Kultur und deutsches Judentum

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Der Verfasser dieser acht Abhandlungen beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit der Kultur des Judentums seit dem Mittelalter. Er gehört zu denen, welche bei den drei abrahamitischen Religionen nicht so sehr die Unterschiede, sondern die Gemeinsamkeiten betonen. Drei seiner fünf seit 2011 im Verlag Traugott Bautz erschienenen Bücher sind dem Judentum gewidmet. Die Bände 12 und 14 der „Jerusalemer Texte“ beschäftigen sich intensiv mit dem Gesundheitskonzept des Moses Maimonides (1138-1204). Zahlreiche Abhandlungen zur jüdischen Kultur finden sich auch in den Bänden I, II und III der „Beiträge zur Kulturgeschichte des Judentums und der Geschichte der Medizin“, herausgegeben von der Nicolas-Benzin-Stiftung in Frankfurt, und speziell zum Mediziner Maimonides in den Weihnachtsausgaben der Deutschen Medizinischen Wochenschrift der Jahre 2010, 2011 und 2013.

Die Spannweite der Beiträge in diesem Band ist beträchtlich. Sie reicht vom Wertesystem im Alten Testament und Talmud bis zur gegenwartsnahen hochaktuellen Abhandlung „Deutsche Juden zwischen jüdischer Identität und deutscher Anpassung“.

Die Symbiose der drei abrahamitischen Religionen Judentum, Christentum und Islam ist dargestellt an dem in Europa bisher vernachlässigten Thema „Die jüdisch-islamische Kultur von Al-Andalus im Mittelalter“. Drei Aufsätze sind Moses Maimonides gewidmet, dem Arzt, Theologen und Philosophen. Es handelt sich dabei vor allem um Vorträge bei verschiedenen Bildungs- und Kulturträgern, die bisher nicht bzw. nicht in der vorliegenden Form publiziert wurden.

Der Autor ist der Auffassung, dass bis heute der Beitrag der Juden zum Kulturtransfer nach Europa arg vernachlässigt worden ist. Viele Errungenschaften wie z.B. der Kaiserschnitt oder die Anatomie waren entweder gar nicht bekannt, wurden vergessen, verdrängt, falsch zugeordnet oder z.B. den Muslimen statt den Sephardim zugeschrieben.

Wenig Beachtung hat die Tatsache gefunden, dass die seit dem Spät-Mittelalter aus den Großstädten wie z.B. Regensburg, Augsburg, Köln etc. vertriebenen Juden in kleinen Städten und Ortschaften z.B. in Schwaben und Franken aufgenommen wurden und dort durchaus geschätzt waren. Am Modell von Franken verweist der Autor auf die „Jüdisch-jiddische Kultur im neuzeitlichen Franken“.

Die zahlreichen Abhandlungen des Autors wie auch seine Beiträge in dem vorliegenden Sammelwerk machen deutlich, dass sowohl beim Judentum als auch bei der Beurteilung des Islams Differenzierungen unverzichtbar sind. Kulturträger, Medien- und Bildungspioniere sind die Juden auf jeden Fall. Sie haben also mehr geschaffen, als man ihnen bisher zugebilligt hat.