Hier geht es in fast allen Texten um Seh- und Wahrnehmungs-Erlebnisse: um das Ergriffensein von landschaftlicher Schönheit auf Reisen, um berührende oder erschreckende Begegnungen mit Menschen, und immer um einen möglichst genauen Blick auf die Welt. Ebenso wichtig sind der Autorin die imaginären Räume der Phantasie und vor allem der Sprache. Eine Erzählung thematisiert das konkret miterlebte Verlorengehen von Sprache (Aphasie) bei einem nahen Angehörigen. Ein solcher Verlust ängstigt natürlich nicht nur schreibende Menschen - dass der Umgang damit aber auch humorvoll möglich ist, beweist der Text "Verlegte Wörter". Ganz anders eine vor Jahren entstandene, hellsichtige Dystopie, die den Band beschließt und sehr genau zu all unseren Besorgnissen heute passt, jedoch auch Hoffnung aufblitzen lässt. Das tut erst recht und besonders intensiv der titelgebende Essay über das Glück in all seinen Formen.