Vom Gehen und Ankommen
Wohin geht man, wenn man im Nirgendwo steht: zwischen zwei LĂ€ndern, zwischen nahen Erinnerungen und ferner Gegenwart, zwischen einem stets redenden Vater und einer schweigenden Mutter?
Das MĂ€dchen ist sechs, als sie die DDR verlĂ€sst und mit ihrer Familie ein neues Leben im Ă€uĂersten Westen Deutschlands beginnt. Warten dort die VerheiĂungen, auf die ihre Eltern gehofft haben? Kann der Vater sich neu erfinden, wird die Mutter ihre Krankheit, aus DDR-GefĂ€ngnissen mitgebracht, ĂŒberwinden? Das Kind sehnt sich nach der GroĂmutter im fernen Leipzig und lernt, wie die Aachener zu reden: ein Schweben zwischen den Welten, das auch nicht zu Ende geht, als 1989 die Mauer fĂ€llt.
Intensiv, mit der Klarheit eines Wachtraums erzÀhlt Constanze Neumann von einem Leben im Dazwischen und wie man sich auf der Suche nach Heimat zugleich finden und verlieren kann.