Es dauert ein paar Tage, bis wir wenigstens wieder miteinander telefonieren können. Es fällt mir schwer, dass ich so lange nichts von dir höre, aber wir hatten gerade am Wochenanfang beide viel um die Ohren. Es ist Mittwoch - Abend. Nach einem langen und stressigen Tag komme ich so langsam zur Ruhe. Ich bin frisch geduscht, habe was gegessen. Ich fühle mich zwar etwas ausgelaugt, aber dennoch setze ich mich an den PC um Dir wenigstens eine E-Mail zu schreiben.
In meiner Buddie - Liste sehe ich das Du ebenfalls online bist und schreibe Dir ein Telegramm. Wir schreiben uns dann aber nur ganz kurz, weil wir uns beide einig sind, dass wir lieber noch miteinander telefonieren wollen. Wenn wir uns schon nicht sehen können, dann wollen wir wenigstens unsere Stimmen hören.
Wir unterhalten uns über alltägliches und über die Dinge, die wir die letzten Tage so erlebt haben. Auch unser gemeinsames Wochenende lassen wir hierbei ein wenig Revue passieren und schwelgen dabei in sehnsuchtsvollen Erinnerungen. Die Unterhaltung verläuft allgemein eigentlich sehr angeregt, aber dennoch kann ich Deiner Stimme entnehmen, dass Du wohl auch ziemlich geschafft sein musst. Als ich dann auch noch höre, dass Du Dir ein Gähnen plötzlich nicht mehr verkneifen kannst, fange ich an Dich ein wenig zu necken.
"Na, langweile ich Dich doch so sehr?", hörst Du mich mit einem leicht schelmischen lächeln fragen. "Blödmann!", schnauzt es nur aus dem Hörer zurück. Dennoch kann ich an dem Unterton genau heraushören, wie es gemeint ist. Ich unterlasse es aber dennoch nicht, Dich mal noch ein wenig weiter zu necken. "Na, wenn ich Dir bei einem Gespräch über unsere gemeinsame Zeit nur ein müdes Lächeln entlocken kann".