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Der Anfang des Ganzen : Eine Medientheorie der Literatur als Verlaufskunst

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Aus einer materialgesĂ€ttigten Medienpoetik des Textanfangs wird hier eine völlig neue Ästhetik der Literatur entwickelt.

Texte haben AnfĂ€nge. Sie beginnen mit einem ersten Satz, einem ersten Vers oder einem ersten Akt, auf den alles Weitere folgt - unabhĂ€ngig davon, wo ihre LektĂŒre einsetzt. Dinge dagegen besitzen solche AnfĂ€nge nicht. An ihnen lassen sich Grenzen, RĂ€nder oder Kanten ausmachen, bestenfalls zwei Enden, aber kein Anfang.

Diese scheinbar simple Einsicht birgt einen medien- und literaturtheoretischen Sprengstoff, den Andrea Polaschegg zĂŒndet: Obwohl Texte durch ihre AnfĂ€nge als Verlaufsmedien erkennbar werden, die von Bildern ebenso kategorial unterschieden sind wie von GegenstĂ€nden, haben Ästhetik und Literaturwissenschaft diese Eigengesetzlichkeit des Textes ausgeblendet und literarische Werke stets nur als simultane Ganzheiten begriffen.

Anhand zahlreicher Beispiele aus der Literatur-, Kunst- und Theoriegeschichte entwickelt die Autorin eine Medienpoetik, die den transitorischen Charakter des Textes ernst nimmt, und entwirft auf dieser Grundlage eine neue Ästhetik der Literatur. Der Textanfang prĂ€sentiert sich dabei als eminente Herausforderung ĂŒberkommener Denkgewohnheiten. Und die Suche nach den GrĂŒnden fĂŒr die literaturwissenschaftliche Verlaufsvergessenheit legt unerwartete Traditionen frei.