'Identität' hat viele Seiten. Eine offensichtlich immer wichtiger werdende Facette beleuchtet die räumlichen Aspekte dieses Themenfeldes: die raumbezogene Identität.
Die vorliegende Arbeit untersucht im Rahmen einer qualitativen Studie die Beschaffenheit der raumbezogenen Identität für die Stadt Lüneburg. Die Individualidentität eines Menschen mit ihrem Beitrag für diese raumbezogene Identität und die Ortsidentität, die wiederum einen starken Einfluss auf die persönliche Identität eines Menschen haben kann, sind dabei zu unterscheiden. Wie stellt sich diese Wechselwirkung im Raum Lüneburg dar? Gibt es einen 'Genius Loci' - einen Geist des Ortes - der Lüneburg einzigartig macht? Und zunächst: Wie kann der Begriff der raumbezogenen Identität überhaupt griffig und differenzierend dargestellt werden? Welche historischen und sozialen Strömungen umfasst er und lässt er sich grundsätzlich anwenden? Um Antworten zu finden, begab sich die Verfasserin auf die Suche nach diesem besonderen Geist der Stadt. In Interviews mit Lüneburgerinnen und Lüneburgern wurde sie fündig.
Die Autorin selbst ist Wahl-Lüneburgerin und immer wieder erstaunt über die augenscheinlich so homogene Lesart der Stadt und all die positiven Konnotationen, die Bewohner und Besucher gleichermaßen der Stadt zuschreiben. Während ihres Studiums der Kulturwissenschaften mit dem Schwerpunkt Culture, Arts & Media fand die Autorin immer mehr den Zugang zu geographischen und lokal relevanten Themen.