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Die Globalisierung der Ungleichheit

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Segen oder Teufelswerk? Ist die Globalisierung fĂŒr den beispiellosen Anstieg von Ungleichheit in der Welt verantwortlich? Verweist sie alle Hoffnungen auf soziale Gerechtigkeit ins Reich der Utopie? Kaum eine Debatte wird so erhitzt gefĂŒhrt wie jene um die Globalisierung.

Das VerhĂ€ltnis von Ungleichheit und Globalisierung muss in der doppelten Perspektive - national und international - betrachtet werden, um in seiner KomplexitĂ€t begreifbar zu werden. So steht dem Anstieg nationaler Ungleichheit paradoxerweise eine Abnahme globaler Ungleichheit gegenĂŒber. Bourguignon, ehemaliger Chefökonom der Weltbank, analysiert diese antagonistischen Effekte der Globalisierung. Mit Blick auf die SchwellenlĂ€nder ist die Ungleichheit im Weltvergleich geringer geworden: Der Lebensstandard in Brasilien, China oder Indien nĂ€hert sich langsam demjenigen der Nordamerikaner und EuropĂ€er an. Binnenstaatlich betrachtet sind die Ungleichheiten jedoch in einer nicht geringen Anzahl der LĂ€nder eklatant geworden, was zu sozialen Spannungen fĂŒhren musste. Ohne neue Marktregularien, einer steuerlich indizierten Umverteilung und Gehaltsobergrenzen wird die zunehmende Ungleichheit nicht einzudĂ€mmen sein.

Bourguignon beschreibt das Instrumentarium, das den nationalen wie internationalen EntscheidungstrĂ€gern zur VerfĂŒgung steht, um eine an GerechtigkeitsmaßstĂ€ben ausgerichtete Verteilungspolitik zu verwirklichen. Wer heute zunehmende Globalisierung der Ungleichheit verhindern will, muss fĂŒr eine Globalisierung der Umverteilung eintreten.