Mit viel Herz und Verstand geht die Heimat-Heidi zur Sache, denn sie ist eine schöne Wirtin voller Tatendrang, die ihren Gästen und Mitmenschen jederzeit hilfreich zur Seite steht. Unterstützt, wenn auch nicht unbedingt immer in ihrem Sinne, wird Heidi dabei von ihrer nicht ganz volljährigen Tochter Steffi, einem feschen Mädel mit losem Mundwerk, und ihrer Mutter Luise, die keineswegs gewillt ist, kürzerzutreten und Heidi mit der Leitung des Bergerhofs alleinzulassen. Für schwungvollen, heiteren Familienzündstoff ist also bei aller Herzenswärme unserer Titelheldin jederzeit gesorgt!
»Wenn ich dich frag', wer in der alten Gaststub' über einem Bier hockt, dann kannst drei Jahr' raten, du kommst net drauf.« Die Bergerhof-Heidi stellte ein Tablett Gläser und Geschirr ab, dann sah sie ihre Schwiegermutter erwartungsvoll an. Die stand am Herd, bereitete das Abendessen für die Hausgäste vor, und es dauerte eine Weile, bevor sie reagierte. Dann drehte sie sich um, wischte sich die Hände an einem Tuch ab, ging schließlich zu Heidi und setzte sich zu ihr an den Tisch. »Erzähl schon«, sagte sie. »Vielleicht meinst ja den, der vor anderthalb Stunden mit einem Rucksack den Steig von der Bushaltestell' heraufgekommen ist. Ein junger Bursch, vielleicht dreißig, groß, eher schmal, braune Haare?« Heidi nickte. »Das ist er. Da du ihn beschrieben, aber net beim Namen genannt hast, hast ihn auch net wiedererkannt?« »Sollt' ich ihn wiedererkennen?« fragte Luise. Heidi nickte. »Eigentlich schon.« »Dann ist er von hier?« »Ja, aus der Gegend.« »Und von wo genau?« »Aus Vorderstein.« »Herrschaftseiten«