Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.
Patricia Vandenberg ist die Begründerin von "Dr. Norden", der erfolgreichsten Arztromanserie deutscher Sprache, von "Dr. Laurin", "Sophienlust" und "Im Sonnenwinkel". Ohne ihre Pionierarbeit wäre der Roman nicht das geworden, was er heute ist.
»Du siehst müde aus«, stellte Dr. Daniel Norden am Rande des Grillfests besorgt fest, das er und seine Frau im heimischen Garten ausrichteten. Die Bemerkung ging in Richtung seiner langjährigen Freundin und Kollegin Jenny Behnisch. Der Wettergott war der Partygesellschaft wohlgesonnen und schickte eine strahlende Sonne vom makellos blauen Himmel. Daniel hatte saftige Steaks, gefüllte Champignons und allerlei anderes Gemüse und Knoblauchbrot gegrillt. Die Zwillinge Jan und Dési stritten sich darum, wer kühles Bier vom extra herbeigeschafften Fass für die zahlreichen Gäste zapfen durfte, während Anneka, Felix und Danny antialkoholische Getränke reichten, Geschirr abräumten und gut gelaunt Konversation machten. »Müde und sehr erschöpft«, wiederholte Daniel nach einem Schluck aus seinem Bierglas. »Vielen Dank für die Blumen«, erwiderte Jenny ganz gegen ihre Art bissig. Ihr suchender Blick glitt über die Schar der Gäste und blieb schließlich bei ihrem Lebensgefährten, dem Architekten Roman Kürschner, hängen. Er unterhielt sich angeregt mit dem Frauenarzt Hans-Georg Leitner und dem Rechtsanwalt Martin Sassen, der mit seiner Frau Kitty gekommen war. »Roman überhäuft mich in letzter Zeit auch mit derart liebenswürdigen Komplimenten.« »Das sind doch keine Angriffe, liebe Jenny«, versuchte Daniel mit Engelszungen, seiner langjährigen Freundin den Wind aus den Segeln zu nehmen. »Hast du schon mal drüber nachgedacht, dass wir uns Sorgen um dich machen?« »Es ist ja nicht so, dass ich mir eure Worte nicht zu Herzen nehmen würde.« Offenbar hatte Daniels Bemerkung die gewünschte Wirkung. Jenny war lammfromm und dachte nicht daran, einen überflüssigen Streit vom Zaun zu brechen.