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Die sinnlose Gesellschaft

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In knapp 30 Jahren hat sich die weltweit verfĂŒgbare Geldmenge zu fast 90% von der Realwirtschaft abgesetzt. Jeder Einkauf und Verkauf ist durch ein Buchgeld belastet das seinen Wert nicht mehr wirklich darstellen kann, weil es zum grĂ¶ĂŸten Teil nur aus Zahlungsverpflichtungen besteht. Jeder Staat muss unter dieser Bedingung um die StabilitĂ€t seiner WĂ€hrung bangen, wenn er nicht die Oberhand ĂŒber fremde WĂ€hrungen hat. Die Konkurrenz um die Wertsicherheit ihrer WĂ€hrungen hat die Nationalstaaten gegeneinander aufgerieben und sich mit der Globalisierung des Kapitals durch die groteske AufhĂ€ufung fiktiver Kapitalwerte extrem verschĂ€rft. Das fiktive Kapital dominiert inzwischen jeden Warenhandel aus realer Produktion und bestimmt ihren Existenzwert. In Dienstleistungsgesellschaften werden die Menschen selbst zu WerttrĂ€gern des Finanzkapitals und fĂŒr die Geldverwertung entsprechend zugerichtet und eingenommen.

Das hat den Charakter dieser Gesellschaften grundsĂ€tzlich verĂ€ndert. Nicht als Bestandteil einer realen Produktion, sondern als eigenstĂ€ndige Existenzform einer fiktiven Kapitalverwertung mĂŒssen die Menschen in ihren unmittelbaren Begegnungen, in ihren zwischenmenschlichen Beziehungen einen Sinn fĂŒr ihr Leben finden, der in ihrer Gesellschaft nur noch in ihnen selbst aufscheinen kann, isoliert und abstrakt hiervon sich auf sich selbst reduziert.

Der Zerfall ihrer Gesellschaft in allen sozialen und wirtschaftlichen Formationen springt ins Auge und lĂ€sst sich politisch nicht mehr restaurieren. Das Versagen der "reprĂ€sentativen Demokratie" und der "sozialen Marktwirtschaft" verlangt nach einer grĂŒndlichen Analyse des ganzen globalen KapitalverhĂ€ltnisses, um daraus SchlĂŒsse fĂŒr lĂ€ngst anstehende VerĂ€nderungen der gesellschaftlichen Lebensgrundlagen der Menschen zu ziehen, die eine Subversion der pervertieren Existenzformen möglich machen. Hierzu soll dieses Buch beitragen.