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Edgar Degas und Kunstwerke

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Degas bezog seine wichtigsten Motive aus dem lebendigen Paris der Epoche und lernte die kĂŒnftigen Impressionisten wahrscheinlich erst im CafĂ© Guerbois kennen. Im Jahr 1852 erhielt er ein Juradiplom, und 1853 begann er eine Malerausbildung bei Louis-Ernest Barrias. Ab 1854 reiste Degas regelmĂ€ĂŸig nach Italien, zunĂ€chst nach Neapel, dann nach Rom und Florenz, wo er sich intensiv dem Studium der Alten Meister widmete. In den sechziger und siebziger Jahren wurde er zum Maler von Jockeys, Pferden und Pferderennen. Sein fabelhaftes MalergedĂ€chtnis merkte sich die Besonderheiten ihrer Bewegungen, wo immer er sie beobachten konnte. Das Pferd wurde fĂŒr ihn zur Inkarnation der Geschwindigkeit. Um die Mitte der 1860-Jahre machte Degas eine neue Entdeckung: Ballett und Oper. Diese Institutionen entwickelten sich fĂŒr ihn nun zum beherrschenden Thema. Er zeigt das erste, ganz dem Tanz gewidmete Bild: Ballettsaal der Oper in der Rue Le Peletier. Die Komposition ist sorgfĂ€ltig ausgewogen, die Personengruppen links und rechts ergĂ€nzen einander, aber jede einzelne TĂ€nzerin ist ganz in ihre eigenen Übungen versunken, jede bewegt sich unabhĂ€ngig von allen anderen. In diesen Institutionen fand er die zweite DomĂ€ne seines kĂŒnstlerischen Schaffens, die ihn bis an sein Lebensende faszinieren sollte.