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Einen Armen wollte sie nicht : Heimat-Heidi 38 – Heimatroman

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Mit viel Herz und Verstand geht die Heimat-Heidi zur Sache, denn sie ist eine schöne Wirtin voller Tatendrang, die ihren Gästen und Mitmenschen jederzeit hilfreich zur Seite steht. Unterstützt, wenn auch nicht unbedingt immer in ihrem Sinne, wird Heidi dabei von ihrer nicht ganz volljährigen Tochter Steffi, einem feschen Mädel mit losem Mundwerk, und ihrer Mutter Luise, die keineswegs gewillt ist, kürzerzutreten und Heidi mit der Leitung des Bergerhofs alleinzulassen. Für schwungvollen, heiteren Familienzündstoff ist also bei aller Herzenswärme unserer Titelheldin jederzeit gesorgt!

»Ist die Nanni net da?« Vroni Brunner, die Tochter des Hochegg-Bauern sah ihren Vater fragend an. Der saß am Tisch und las in der Tageszeitung. Er sah nicht einmal auf, als er den Kopf schüttelte, Antwort gab er keine. »Weißt auch net, wo sie ist?« Vronis Blick verriet, daß sie ärgerlich war. Ihr Vater schüttelte noch einmal den Kopf, dann legte er die Zeitung weg und sah seine Tochter an. »Was willst denn von dem Madel?« fragte er schließlich. »Ich will heut' abend hinauf zum Bergerhof«, antwortete die Vroni, »da ist Tanz und sie soll mir mein Dirndl herrichten.« »Aha«, erwiderte ihr Vater, »und warum richtest es dir net selbst her?« Einen Moment stockte das Gespräch, weil die Vroni mit dieser Frage offensichtlich nicht gerechnet hatte. »Wieso haben wir ein Madel, wenn es net dazu da ist, mir bei der Arbeit zur Hand zu gehen?« fragte sie dann. »Also arbeiten tut die Nanni genug«, erwiderte ihr Vater, »das weißt du auch.« »Aber jetzt, wo ich sie brauch', ist sie net da.« Die Vroni war groß und eher stabil gebaut, wobei sie aber eine gute Figur hatte.