Zu Beginn dieses Jahrhunderts entstand im Umfeld des Club of Rome die Idee, mit riesigen Solarkraftwerken erneuerbaren Strom in den sonnendurchfluteten Wüsten Nordafrikas und Vorderasiens zu produzieren – sowohl für den lokalen als auch für den europäischen Strommarkt. Diese Vision wurde unter dem Namen 'Desertec' bekannt.
2009 schlossen sich international agierende Unternehmen der unterschiedlichsten Branchen gemeinsam mit der bereits existierenden Desertec Foundation zur Desertec Industrial Initiative (Dii) zusammen. Das Konsortium sollte die Umsetzung von Desertec bis 2050 fördern und begleiten. Ein Vorhaben, das vor allem in Europa auf großes mediales, politisches und gesellschaftliches Interesse stieß.
Zehn Jahre später hat die Idee der Energiegewinnung in den Wüsten die Anmutung des Exotischen verloren. 2018 wurden in Nordafrika und Vorderasien bereits Hunderte Wind- und Sonnenenergieprojekte gezählt. Die Entwicklung ist nicht mehr zu stoppen – auch dank der Bemühungen der Dii.
Der niederländische Energiemanager Paul van Son leitete die Geschicke der Initiative seit ihrer Gründung. In diesem Buch gewährt er gemeinsam mit dem Wissenschaftsjournalisten Thomas Isenburg einen Einblick in ihre Geschichte und Arbeitsweise. Ihre Ausführungen helfen, die Entwicklungen und Fortschritte der Energiewende in der Wüste und ihren Nutzen für die Bevölkerung auf beiden Seiten des Mittelmeers besser zu verstehen.